Mediation & Systemische Beratung

Mediation und Systemische Beratung ergänzen sich ideal, ist doch manchmal das ein, manchmal auch das andere passender.
In der Mediation liegt der Fokus auf der Konfliktklärung sowie der Veränderung, welche es benötigt, um aus der Konfliktsituation zu finden. Ziel ist, mit von allen akzeptierten Lösungen einen Schritt weiterzukommen.
Die Systemische Beratung ist offen für schwierige Situationen innerhalb eines Systems (Familie, Verwandschaft, Nachbarschaft, Schule, Arbeitswelt,…) und begleitet alle Betroffenen dabei, einen besseren Umgang damit zu finden.

Die Grundhaltung der Fachperson in der Mediation und der Systemischen Beratung ist in den zentralen Punkten gleich:

  • Allparteilichkeit / Neutralität
  • Vertraulichkeit
  • Ressourcenorientierung
  • Gegenseitiges Verstehen über Perspektivenwechsel anregen
  • Lösungsoffenheit und Lösungsorientierung: „Nägel mit Köpfen machen“
  • Den Möglichkeitsraum resp. Lösungsraum kreativ vergrössern
  • Blick nach vorne öffnen

Sie werden auf Ihrem Weg mit allen Kenntnissen und Möglichkeiten begleitet.

Ein Maulwurf wirft Fragen auf.

Eine Geschichte von  Lorenz Pauli

Es waren einmal ein Hase und ein Igel. Sie sassen am Feldrand und stritten sich. Interessiert fragte ein Maulwurf, der sich für das Tiefgründige seit jeher interessierte: „Worum geht es?“ Der etwas schnellere Hase erklärte: „Es geht um nichts weniger, als den Himmel: Welche Farbe hat er? Ich persönlich weiss es ganz genau: Es ist das Blau von reifen, unberührten Heidelbeeren, wenn sie diese helle Schicht auf ihrer Haut tragen. Dieses matte, verheissungsvolle, süsse Blau. Genau so sieht der Himmel aus.“
Der Igel schüttelte sich und den Kopf: „Geschwätz! Der Himmel trägt dieses Blumenblau, wie wir es alle von den Wegwarten dort hinten beim Steilhang kennen. Dieses bescheidene und doch kräftig leuchtende Hellblau, diese frohe Mischung aus Licht und Farbe.“
Der Maulwurf (selber blind) nickte. Dann erzählte er von den Farben, die er nicht sah, sich aber vorstellte. Er erzählte vielleicht etwas lange. Hase und Igel waren sich im Gähnen einig. Und der Maulwurf schloss seine Ausführungen mit Beschreibungen der Dunkelheit in seinen Gängen: „Dieses glitzerndfeuchte Schwarz, das mir duftende Geborgenheit gibt… und nun sagt mir: Stimmt die Farbe des Himmels eher mit eurer eigenen Beschreibung überein, oder müsstet ihr davon loskommen, weil der Himmel eher so aussieht, wie meine Gänge unter der Erde?“
Der Hase und der Igel sahen erstaunt in den Himmel. Es war Nacht geworden. Ein glitzerndfeuchtes Schwarz, das duftende Geborgenheit versprach.
Der Hase sagte nichts. Aber er dachte: „Da ist mir der ungehobelte Igel noch lieber, als dieser trickreiche Maulwurf.“
Auch der Igel sagte nichts. Er dachte: „Schade um den schönen Streit. Es war gerade so spannend. Aber morgen ist auch noch ein irgendwie-blauer Tag.“

Zeichnung von Kathrin Schärer